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Mogalakwena

Limpopo, Südafrika

Craft Art Studio Mogalakwena

In der Abgeschiedenheit des Nordens Südafrikas werden schönste Wohnaccessoires von lokalen Handwerkerinnen gefertigt. Etwa die mit afrikanischen Tier- und Kreis-Motiven bestickten Leinen-Servietten, die es bei HOMEMADE gibt.


Stickereien aus dem Land der Krokodile

Mogalakwena, in der südafrikanischen Provinz Limpopo, ist ziemlich abgelegen. Die Landschaft geprägt von zahlreichen Wildtieren und riesigen Affenbrotbäumen, die zum Teil bis zu zweitausend Jahre alt sind. Nur wenige Gehminuten von den benachbarten Dörfern, die alle dem Häuptling Kibi unterstehen, liegt das Craft Art Village. Auf dem Gebiet leben 1,5 Millionen Menschen, vereint durch den die gemeinsame North-Sotho-Kultur, erklärt Elbé Coetsee, die Gründerin der Mogalakwena Craft Art Development Foundation MCADF. Und fügt an: «Mogalakwena ist in der lokalen Sprache eine Metapher für ein furchterregendes Krokodil.»

Diese wunderschön bestickten Servietten sind nicht nur ein Eye-Catcher für den Tisch. 
Sie sichern auch die Existenz von benachteiligen Frauen in Südafrika.
Melanie Jaquet, Produktscout, HOMEMADE

Handwerklich hergestellte Objekte – ein wunderschöner Reichtum

Die Forscherin hatte die MCADF-Stiftung 1994 ursprünglich als Ausbildungs- und Beschäftigungsprojekt für benachteiligen Menschen in Blouberg gegründet. Daraus ist das Mogalakwena Craft Art Village entstanden, das kreative Zentrum der Stiftung. «Damit fördern und überliefern wir traditionelle Handwerkskunst, damit sie nicht in Vergessenheit gerät. Gleichzeitig schaffen wir mit Arbeitsplätzen eine wirtschaftliche und soziale Lebensgrundlage für die hier ansässigen Familien», erklärt Elbé Coetsee.

Handwerk als Weg zu einem besseren Leben

Im Craft Art Studio wird deshalb fleissig an handwerklichen Projekten gearbeitet: Durch Sticken, Glasperlenarbeiten, Weben, Stricken und Töpfern entstehen wunderbare, einzigartige Wohnobjekte und -accessoires. Es sind fast ausschliesslich Frauen, die hier tätig sind: «Viele der Männer verlassen ihre Familien, um weit weg in einer der grösseren Städte Arbeit zu finden. Oft kehren sie nicht mehr ins Dorf zurück», erklärt die MCADF-Gründerin. Das Craft Art Village bietet den Frauen die Möglichkeit, ihr eigenes Geld zu verdienen. Damit können sie ihre Familie ernähren und ihre Kinder zur Schule schicken. Auch Weiterbildungen werden angeboten, etwa wie einen PC bedienen oder Erste-Hilfe-Kurse. Und für die Kinder gibt es Workshops zur Förderung ihrer Kreativität.

Grossartiges Kulturerbe

Die Verbindung von Wissensvermittlung, sozialem Engagement, mit der Produktion handwerklich hergestellter Produkte liegt Elbé Coetsee am Herzen: Sie hatte schon immer ein Faible für handgefertigte Dinge, und so war die Idee für die Gründung des Craft Art Village fast unvermeidlich: «Mich berührt das etwas Unperfekte der Arbeiten, welche die Individualität und die Persönlichkeit der einzelnen Handarbeiterinnen in sich tragen.» Besonders haben es ihr Textilien und deren Texturen angetan. Aber auch Objekte, die aus Materialien, die direkt aus der Erde kommen: Aus Ton, Holz, Stein oder Metall und von Hand gefertigt.

Im Art Craft Studio hat gerade die Handstickerei eine besondere Bedeutung: Afrikas Farben, Textilien und Texturen, Muster, Tiere und Landschaften sind die Inspiration für die gestickten Kunstwerke, die hier entstehen. So tragen sie die Kultur der Region weiter. Sie ist aber auch ein Mittel, das mündlich überlieferte Kulturerbe für die nächsten Generationen zu bewahren. Dazu sticken die Frauen Alltagsszenen aus den lokalen Dörfern auf Tafeln und verewigen damit das immer mehr in Vergessenheit geratene traditionelle Wissen.

Die taktile Qualität eines von Hand gefertigten Objekts ist etwas Wunderschönes.
Elbé Coetsee

Vom Stammesdorf auf die internationale Bühne

Die Objekte der Handwerkerinnen von Mogalakwena sind mittlerweile weit über die Landesgrenzen hinaus bekannt. «Wir haben Abnehmer für unsere Produkte nicht nur in Südafrika, sondern auf der ganzen Welt. Für die Frauen, die mit uns arbeiten, ist das ein grossartiger Erfolg und ermöglicht ihnen ein würdiges Leben», sagt Elbé Coetsee. Den ganz grossen internationalen Durchbruch gab es 2005, als in Zusammenarbeit mit dem südafrikanischen Designer Haldane Martin der erste Zulu-Mama-Stuhl entstand, der schnell zum begehrten Kultobjekt wurde. Heute gehört er in vielen afrikanischen Luxus-Lodges zur festen Einrichtung. Auch die Afra-Stühle der italienischen Designerin Paola Lenti werden im Mogalakwena Craft Art Village hergestellt. «Mit solchen Kooperationen können wir traditionelles Handwerk mit zeitgemässem Design verbinden, was für die Frauen natürlich sehr spannend ist», sagt Elbé Coetsee, die sich auch für die Produktentwicklung und die Kooperation mit Designern verantwortlich ist. Die Zusammenarbeit mit den Handwerkerinnen sieht sie dezidiert nicht aus der Wohltäterin-Perspektive, ganz im Gegenteil: «Die Frauen von Mogalakwena sind stark und sehr herzlich. Wir arbeiten auf Augenhöhe zusammen unterstützen uns gegenseitig. Vor allem gäbe es all die wunderbaren handgefertigten Objekte ohne sie nicht.»


HOMEMADE Selection 

Bestickte Servietten: Tier-Motive (Pinguin, Huhn, Elefant, Löwe, Giraffe, Krebs, Hase, Schwein und Schaf) und verschieden farbige Kreismotive, handgestickt auf 100 % Leinen (natur & weiss), L 45 cm x B 45 cm.

Selected by HOMEMADE

  • Höchste Qualität in Materialität und Verarbeitung

  • Soziales Projekt

  • Förderung des kulturellen Erbes Südafrikas

  • 100 % von Hand gefertigt